
Die obigen Stimmen stammen von Menschen, die eine Straftat erleben mussten. Danach wurden sie nicht sich selbst überlassen, sondern erhielten proaktiv Hilfe. Diese Betroffenen stehen stellvertretend für fast 4.000 Menschen, die bisher schon über das Projekt proaktiv Hilfe erhielten. Das und die Tatsache, dass die proaktiv – Servicestelle auf den Tag genau vor 5 Jahren gegründet wurde, ist ein Grund zum Feiern!
Als vor 5 Jahren Zuwendungsgelder für ein proaktives Opferschutzprojekt bewilligt wurden, war die Freude riesengroß. Auch wenn wir Betroffenen am liebsten sofort proaktiv geholfen hätten, lagen noch einige Hürden vor uns, wie z.B. die Schaffung datenschutzkonformer Vermittlungsstrukturen oder auch die Gründung eines Netzwerks aus Fachberatungsstellen, die bereit waren, gemeinsam mit uns Opferschutz ganz neu anzugehen.
Ende August 2021 hatten wir alle Hürden genommen und starteten im Rahmen eines Pilotprojekts mit der Polizeidirektion 2 die proaktive Vermittlung. Eine externe Evaluation der Pilotphase bestätigte 1,5 Jahre später den Erfolg des Projekts, woraufhin der berlinweite Ausbau in die Wege geleitet wurde. Als erster Ausweitungsschritt gingen im Sommer 2024 die Polizeidirektionen 4 und 5 sowie mehrere Landeskriminalämter an den Start. Zudem vereinten sich immer mehr Opferhilfeeinrichtungen hinter der Idee, proaktiven Opferschutz zum Standard zu machen: Die Anzahl der Beratungsstellen im Netzwerk proaktiv ist inzwischen auf 25 angewachsen und weitere Kooperationen sind in Planung.
Das Jubiläum bietet nicht nur Anlass für eine Rückschau, sondern auch für einen Ausblick. So bereiten wir die Einführung von proaktiv auch in den verbleibenden beiden Polizeidirektionen vor, sodass proaktiver Opferschutz in der gesamten Berliner Polizei zum Standard wird. Mit großer Aufmerksamkeit verfolgen wir zudem die geplante Novellierung des Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetzes (ASOG), denn diese könnte datenschutzrechtliche Voraussetzungen für eine noch niedrigschwelligere Vermittlung schaffen.
All dies war und ist nicht möglich ohne die engagierte Unterstützung zahlreicher Menschen in den Fachberatungsstellen, bei der Polizei und in Politik und Verwaltung. Daher geht ein großes Dankeschön an all unsere Wegbegleiter*innen. Danke für die fünf vergangenen und auf die nächsten Jahre, in denen wir gemeinsam den Opferschutz noch weiter im Sinne der Betroffenen transformieren werden!
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